Zum Titel der Ausstellung „de sculptura“


Die Ausstellung zeigt, dass Kunst immer schon eine „Kunst über Kunst“ gewesen ist. Dies spiegelt sich auch im Ausstellungstitel wider. Denn mit „de sculptura“ war nicht nur eine 1504 von Pomponius Gauricus in Florenz veröffentlichte Schrift, sondern auch schon eine eigene Ausstellung betitelt worden. Diese fand 1986 anlässlich der Wiener Festwochen statt und war von Harald Szeemann kuratiert worden. Er entschied sich für Skulpturen aus den 1960er bis 1980er Jahren, die eine „Kunst als Kunst“ repräsentierten. Damit meinte er Kunstwerke, die sich – im Sinn von „L’art pour l’art“ – über Form und Materialität und nicht über ihren Inhalt definierten.

Mehr als 25 Jahre später scheint der Kontrast zwischen Szeemanns „De Sculptura“ und der Ausstellung im Salzburg Museum kaum größer sein zu können: Denn das Projekt in Salzburg zeigt, wie aktuelle Kunst sich wiederum ganz bewusst auf ihre eigene Geschichte bezieht. Hierfür wurde in den letzten Jahren der Begriff der „Referenzkunst“ geprägt. Er umreißt eine Vielzahl von Bezugnahmen der Gegenwartskunst auf frühere Kunstwerke, KünstlerInnen, Ausstellungen, Institutionen und Publikationen.

So erzählt die Ausstellung „de sculptura“ insgesamt eine mehrfache Geschichte über Kunst: über Skulpturen und ihre Entwicklung, über ein Museum und seine Geschichte und – durch die aktuellen Arbeiten – über Gegenwartskunst und ihre Referenzen.

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