AB 7. OKTOBER 2023
SPIELZEUG MUSEUM
BÜRGERSPITALGASSE 2
5020 SALZBURG
ÖFFNUNGSZEITEN
DI–SO 9–17 Uhr
Einlass bis spätestens eine halbe Stunde vor Schließzeit!
Wunderkammer
Wunderkammern und Kuriositätenkabinette haben ihren Ursprung in der Spätrenaissance bzw. im Barockzeitalter. Sie waren nicht nur Orte der Repräsentation und Wissenskonservierung, sondern auch Universen, die das große Ganze der Welt im Kleinen widerspiegelten. In ihnen wurde Besonderes und Exotisches aus Natur und Handwerkskunst gesammelt – Objekte mit einzigartiger Geschichte ebenso wie zusammengesetzte Exponate mit erfundener Geschichte. Intakte Wunderkammern aus der Blütezeit sind nur wenige erhalten, da die Objekte mit Anbruch der Aufklärung ihren Platz in Spezialmuseen bekamen, um der Öffentlichkeit zugänglich gemacht zu werden. Doch viele Darstellungen und Objektlisten dieser besonderen Sammlungen ermöglichen Rekonstruktionen und neue Ansätze der Auseinandersetzung. Nicht nur im musealen Kontext sind Wunderkammern wieder zum Objekt der Betrachtung geworden, sondern auch in bildender Kunst und Kunstpädagogik.
Im Spielzeug Museum soll eine Wunderkammer der besonderen Art entstehen – eine Wunderkammer der Spielzeuge. Allerhand Kuriositäten, Spielsachen aus aller Welt, Miniaturen, Puppen und noch viel mehr aus der Sammlung des Museums werden in Wunderkammer-Manier aneinandergereiht, in Verbindung gesetzt, nach Größe, Farbe und Materialität geordnet und in einer großen Redundanz den Kindern präsentiert. In bekannter Tradition des Spielzeug Museum wird es auch Raum für die Sammler-, Forscher-, Entdecker-, Kunst- und Erfindertätigkeit der Kinder geben. Sie lernen einerseits die Funktion eines Museums – Sammlung, Bewahrung und Forschung – kennen und damit verbunden auch die wichtigsten Sammler-Persönlichkeiten der Sammlung Spielzeug wie Gabriele Folk-Stoi. Andererseits können die Kinder auch die anderen essenziellen Standbeine eines Museums – Vermittlung und Ausstellung – direkt in der Wunderkammer erleben.
Kuratorin: Mag. Sarah Oswald