Kosmoramen von Hubert Sattler – Wüsten und Umkämpfte Stätten

Wüsten


Die Kosmoramen führen exemplarische Landschaftsformationen, Stadtansichten, Ausgrabungsstätten und Monumente, die den Status von „Weltwundern“ hatten, möglichst wirklichkeitsnah vor Augen. Die Malerei tritt völlig in den Dienst von Bildung und Information.

Die Zusammenstellungen, wie sie vom Salzburg Museum vorgenommen werden, haben nichts mit Sattlers eigenen programmatischen Gepflogenheiten zu tun, die eher der Devise folgten, für jeden etwas zu bieten; sie wollen das vorhandene Bildmaterial nach unterschiedlichsten thematischen Gesichtspunkten erschließen.

Wüsten sind extreme Formen von Landschaft, die als Gegensatz zu den gemischten, von der Vegetation geprägten Erscheinungsweisen für einen Künstler, der dem Publikum die Beschaffenheit der Erde näher bringen möchte, wichtige Musterfälle sind. Es können Sandmeere genauso wie vom ewigen Eis bedeckte Flächen oder Gesteinswüsten sein, als welche auch manche besonders schroffe Gebirge anzusprechen sind. Solche „gottverlassenen“ Gegenden nähern sich der totalen topografischen Anonymität und üben eine geradezu erschreckende Wirkung aus. Gelegentlich sollte die Betrachter auf ihrer imaginären Reise doch auch ein gehöriges Schaudern erfassen.

"Das todte Meer in Palästina", 1852, Öl auf Leinwand, Salzburg Museum, Inv.-Nr. 9088-49
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Totes Meer

 

Das Tote Meer – ein Salzsee am tiefsten Punkte der Erde – liegt in Jordanien, Israel und dem Westjordanland. Der Salzgehalt des Sees ist um ein Vielfaches höher als der des Mittelmeers. Wegen seiner heilenden Wirkung wird das Wasser bei Hautkrankheiten geschätzt. Wasserentnahmen am wichtigsten Zufluss, dem Jordan, trocknen den See zunehmend aus. Pläne, wie der eines Kanals vom Roten zum Toten Meer, sind wegen Umweltschutzbedenken umstritten.

 

"Das Eismeer bei Chamouny [Chamonix] in der Nähe des Chapeau aufgenommen", 1866, Öl auf Leinwand, Salzburg Museum, Inv.-Nr. 7145-49
"Das Eismeer bei Chamouny [Chamonix] in der Nähe des Chapeau aufgenommen", 1866, Öl auf Leinwand, Salzburg Museum, Inv.-Nr. 7145-49Klicken um Bild zu vergrößern

Eismeer von Chamonix

  

Das "Mer de Glace", der größte Gletscher Frankreichs, ist nördlich des Mont Blanc (4.807 m) bei Chamonix (erster Austragungsort der Olympischen Winterspiele im Jahr 1924) im Grenzgebiet zu Italien gelegen. Das Gletschersystem ist ca. 12 km lang, bis zu 400 m dick und weist eine Fläche von rund 32 km2 auf. Seit Sattlers Besuch hat sich der Gletscher um rund 2 km zurückgezogen.

"Das Chaos [Chaos de Coumély] an der Straße nach Gavarnie in den hohen Pyrenäen", 1867, Öl auf Leinwand, Salzburg Museum, Inv.-Nr. 9039-49
"Das Chaos [Chaos de Coumély] an der Straße nach Gavarnie in den hohen Pyrenäen", 1867, Öl auf Leinwand, Salzburg Museum, Inv.-Nr. 9039-49Klicken um Bild zu vergrößern

Das Chaos von Gavarnie

   

In den Pyrenäen im französischen Département Hautes-Pyrénées liegt diese wild geformte Landschaft. Auf spanischer Seite existiert bereits seit 1918 der Ordesa y Monte Perdido-Nationalpark; um Gavarnie besteht erst seit 1967 der französische Parc National des Pyrénées. Seit 1999 ist das Gebiet um das natürliche Amphitheater, Cirque de Gavarnie, nicht nur UNESCO-Weltnaturerbe, sondern auch Weltkulturerbe.

"Die Pyramiden von Gizeh mit dem Sphinx in Egypten", 1851, Öl auf Leinwand, Salzburg Museum, Inv.-Nr. 9070-49
"Die Pyramiden von Gizeh mit dem Sphinx in Egypten", 1851, Öl auf Leinwand, Salzburg Museum, Inv.-Nr. 9070-49Klicken um Bild zu vergrößern

Pyramiden von Gizeh mit Sphinx

 

Die Pyramiden befinden sich am westlichen Stadtrand der Millionenstadt Gizeh in der Libyschen Wüste. Sie sind das einzige noch erhaltene der sieben Weltwunder und entstanden in der 4. Dynastie (um 2500 v. Chr.). Das Ensemble ist seit 1979 UNESCO-Weltkulturerbe. Die größte Pyramide ist die des Pharao Cheops, dann folgt die von Pharao Chephren und die kleinste und jüngste ist die des Mykerinos.

 

"Das Kloster San Saba [Mar Saba] zwischen Jerusalem und dem todten Meere", 1849, Öl auf Leinwand, Salzburg Museum, Inv.-Nr. 9076-49
"Das Kloster San Saba [Mar Saba] zwischen Jerusalem und dem todten Meere", 1849, Öl auf Leinwand, Salzburg Museum, Inv.-Nr. 9076-49Klicken um Bild zu vergrößern

Kloster von Mar Saba

 

Das griechisch-orthodoxe Kloster Mar Saba liegt über dem Kedrontal zwischen Jerusalem und dem Toten Meer in der Judäischen Wüste im heutigen Westjordanland. Es wurde um 483 gegründet und gilt – trotz Zerstörung durch Perser und Araber – als eines der ältesten noch immer bewohnten Klöster. Für Frauen ist die Besichtigung nur vom „Frauenturm“ aus möglich, da nur Männer Zutritt zum eigentlichen Kloster haben.

"Das Katharinenkloster am Horeb in Arabien", 1851, Öl auf Leinwand, Salzburg Museum, Inv.-Nr. 9084-49
"Das Katharinenkloster am Horeb in Arabien", 1851, Öl auf Leinwand, Salzburg Museum, Inv.-Nr. 9084-49Klicken um Bild zu vergrößern

Katharinenkloster am Sinai

 

Das griechisch-orthodoxe Katharinenkloster – am Fuße des Djebel Musa (Mosesberg) in Ägypten gelegen – wurde an jener Stelle errichtet, an welcher der biblische Dornbusch gebrannt haben soll. Es wurde im 3./4. Jahrhundert gegründet und ist das älteste noch immer bewohnte Kloster. Unter Kaiser Justinian I. wurde das Kloster befestigt. Seit 869 ist es der Bischofssitz am Sinai. UNESCO-Weltkulturerbe wurde das Kloster 2002.

 

"Der Engpaß von Pancorbo in Spanien", 1862, Öl auf Leinwand, Salzburg Museum, Inv.-Nr. 9022-49
"Der Engpaß von Pancorbo in Spanien", 1862, Öl auf Leinwand, Salzburg Museum, Inv.-Nr. 9022-49Klicken um Bild zu vergrößern

Der Engpass von Pancorbo

   

Die spanische Ortschaft Pancorbo liegt in der Provinz Burgos, die Teil der autonomen Region Kastilien-León ist, und zählt knapp 500 Einwohner. Seit dem Mittelalter existieren Festungsanlagen (Castillo de Santa Marta und Fortaleza de Santa Engracia). Das schmale Tal wird neben der Eisenbahn auch von der Autobahn E05 durchschnitten. Die Ortschaft liegt am Rand des Parque Natural Montes Obarenes-San Zadornil.

"Der große Canon [Grand Canyon] des Colorado", 1880/1900, Öl auf Leinwand, Salzburg Museum, Inv.-Nr. 9066-49
"Der große Canon [Grand Canyon] des Colorado", 1880/1900, Öl auf Leinwand, Salzburg Museum, Inv.-Nr. 9066-49Klicken um Bild zu vergrößern

Grand Canyon

 

Im US-Bundesstaat Arizona hat der Colorado River bis zu 1.800 m tiefe Schluchten in das Colorado-Plateau geschnitten – der Grand Canyon ist die bekannteste. Der tiefste Teil des 350 km langen und zwischen 6 und 29 km breiten Grand Canyons liegt im gleichnamigen Nationalpark. 1908 wurde das Gebiet zum National Monument und 1919 zum Nationalpark. Seit 1979 steht der Canyon auf der UNESCO-Weltnaturerbeliste.

"Ansicht der Ortlerkette von der 10.505 Fuß hohen Schöntaufspitze", 1868, Öl auf Leinwand, Salzburg Museum, Inv.-Nr. 6080-49
"Ansicht der Ortlerkette von der 10.505 Fuß hohen Schöntaufspitze", 1868, Öl auf Leinwand, Salzburg Museum, Inv.-Nr. 6080-49Klicken um Bild zu vergrößern

Aussicht auf die Ortlerkette

  
Die Ortlergruppe – mit über 60 Gletschern – liegt im Dreiländereck Österreich-Italien-Schweiz. Mit 3.899 m ist der Hauptgipfel der höchste Berg Südtirols. Auf Wunsch von Erzherzog Johann von Österreich wurde im September 1804 die Erstbesteigung durchgeführt. Ab 1916 gab es auch am Ortler Geschützstellungen und Unterkünfte. Das Ausmaß der Gletscher hat sich in den letzten 150 Jahren massiv verringert.

"Die Ruinen des Tempels von Ombos in Oberegypten", 1861, Öl auf Leinwand, Salzburg Museum, Inv.-Nr. 5655-49
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Die Ruinen des Tempels von Ombos in Oberägypten

 

Die direkt am Ufer des Nils befindlichen Ruinen liegen in der Nähe des Orts Kom Ombo in Oberägypten und werden heute als "Doppeltempel von Kom Ombo bezeichnet". Die Anlage entstand in ptolemäischer Zeit (um 323 bis 31 v. Chr.) und war den Gottheiten Sobek (Krokodilgott) und Haroeris (Horus, als Falke oder als Mensch mit Falkenkopf dargestellt) geweiht. Ende des 19. Jahrhunderts wurden die Ruinen ausgegraben.

 

"Die ersten Nil-Katarakte an der Grenze von Nubien und Oberegypten", 1846, Öl auf Leinwand, Salzburg Museum, Inv.-Nr. 9067-49
"Die ersten Nil-Katarakte an der Grenze von Nubien und Oberegypten", 1846, Öl auf Leinwand, Salzburg Museum, Inv.-Nr. 9067-49Klicken um Bild zu vergrößern

Erster Nilkatarakt

 

Der erste Katarakt befand sich im heutigen Ägypten bei Assuan. Durch den Bau des Assuan-Kraftwerks (1960–71) liegen die Stromschnellen nunmehr im Nasser-Stausee und stellen kein Hindernis mehr für die Schifffahrt dar. Die negativen Auswirkungen des Dammbaus auf Mensch, Kultur und Natur sind enorm. Bis zur Eröffnung des am Blauen Nil gelegenen Grand Ethiopian Renaissance Dam ist es das größte Wasserkraftwerk Afrikas.

"Die zweiten Nilkatarakte an der Grenze von Nubien und Dongola", 1845, Öl auf Leinwand, Salzburg Museum, Inv.-Nr. 9068-49
"Die zweiten Nilkatarakte an der Grenze von Nubien und Dongola", 1845, Öl auf Leinwand, Salzburg Museum, Inv.-Nr. 9068-49Klicken um Bild zu vergrößern

Zweiter Nilkatarakt

 

Der zweite Katarakt liegt heute im Sudan. Durch den Bau des Assuan-Staudamms versank diese Untiefe im Nubia-See – so wird der Nasser-Stausee auf sudanesischer Seite bezeichnet. Zahlreiche dort gelegene Tempel mussten verlegt werden, um sie für die Nachwelt zu erhalten. Zwischen dem ersten und dem zweiten Katarakt befand sich früher die Grenze zwischen dem ägyptischen und dem nubischen Reich.

 

Umkämpfte Stätten


Hubert Sattlers Kosmoramen zeichnen sich im Allgemeinen durch die „Abwesenheit“ von Krieg aus. Er hebt die Landschaft in eine herausgehobene, beleuchtete Position. In seinen Darstellungen sind Kampf, Konflikt und Krieg kein Thema, sondern es werden die topografischen oder landeskundlichen Eigenheiten geschildert. In Sattlers Begleittexten zu den Bildern blitzen jedoch hin und wieder Bemerkungen zur geschichtlichen und militärischen Relevanz auf.

Anlässlich der Ausstellung „Krieg, Trauma, Kunst – Salzburg und der Erste Weltkrieg 1914–1918“ zeigt das Salzburg Museum Stätten, die in unserer Erinnerung sowie in der heutigen veröffentlichten Meinung als umkämpfte Orte abgespeichert sind. Diese waren nicht nur im militärischen Sinn, sondern auch in religiöser und wirtschaftlicher Hinsicht Konfliktzonen.

"Das Innere der heil. Grabeskirche in Jerusalem", 1843, Öl auf Leinwand, Salzburg Museum, Inv.-Nr. 9080-49
"Das Innere der heil. Grabeskirche in Jerusalem", 1843, Öl auf Leinwand, Salzburg Museum, Inv.-Nr. 9080-49Klicken um Bild zu vergrößern

Jerusalem

 

"Das Monument des heil. Grabes ließ die heil. Helena bauen, um dasselbe zu schützen, die Rotunde darüber aufführen. Die nachkommenden christlichen Fürsten aber ließen die Kirche [während der Kreuzzüge] vergrößern …"

 

Jerusalem wurde in den vergangenen Jahrtausenden mehrfach erobert. Um das Jahr 1000 wurde die Grabeskirche zerstört und erhielt beim Wiederaufbau weitgehend die heutigen Formen. 1917 wurde die Stadt von britischen Truppen kampflos eingenommen. Von 1947 bis 1967 blieb sie in das israelische West- und das jordanische Ostjerusalem geteilt. Die 2. Intifada (2000) begann am Jerusalemer Tempelberg.

 

"Kairo, Salah El-Din-Platz (früher Roumaliya-Platz) vor der Zitadelle", 1850, Öl auf Leinwand, Salzburg Museum, Inv.-Nr. 41-62
"Kairo, Salah El-Din-Platz (früher Roumaliya-Platz) vor der Zitadelle", 1850, Öl auf Leinwand, Salzburg Museum, Inv.-Nr. 41-62Klicken um Bild zu vergrößern

Kairo

 

Im April 1517 wurde Kairo vom osmanischen Reich erobert. Am 1. März 1811 befahl Muhammad Ali Pascha dort ein Massaker unter den Mameluken. Die Stadt war von 1883 bis 1936 Sitz des britischen Generalkonsuls bzw. des Hochkommissars für Ägypten, dem faktischen Machthaber am Nil. Im Herbst 1981 wurde Präsident Anwar as-Sadat in Kairo von Islamisten ermordet. Ab Anfang 2011 kam es zu zahlreichen Demonstrationen (Tahrir-Platz).

"Der Bosporus mit der Fernsicht auf Constantinopel, von der asiatischen Seite aufgenommen", 1854, Öl auf Leinwand, Salzburg Museum, Inv.-Nr. 9090-49
"Der Bosporus mit der Fernsicht auf Constantinopel, von der asiatischen Seite aufgenommen", 1854, Öl auf Leinwand, Salzburg Museum, Inv.-Nr. 9090-49Klicken um Bild zu vergrößern

Konstantinopel/Istanbul

 

"An der engsten Stelle des Bosporus, der hier nur eine Breite von 500 Schritten hat, an welcher Darius [in den Perserkriegen] einst eine Schiffbrücke schlagen ließ, stehen an beiden Seiten desselben zwei große Schlösser."

 

Am 29. Mai 1453 wurde das bis dahin byzantinische Konstantinopel von den Osmanen erobert. 1912 scheiterte ein Eroberungsversuch der bulgarischen Truppen, doch von 1918 bis 1923 war die Stadt von alliierten Truppen besetzt. Zwischen 1986 und 2003 kam es zu mehreren Anschlägen mit zahlreichen Toten. 2013 breiteten sich die Proteste gegen die Verbauung des städtischen Gezi-Parks landesweit aus.

 

"Ansicht der Alhambra bei Granada in Spanien", 1867, Öl auf Leinwand, Salzburg Museum, Inv.-Nr. 6082-49
"Ansicht der Alhambra bei Granada in Spanien", 1867, Öl auf Leinwand, Salzburg Museum, Inv.-Nr. 6082-49Klicken um Bild zu vergrößern

Granada

  

"Man zählt 11 Thürme verschiedener Größe, darunter sind die vorzüglichsten, die rothen Thürme rechts; der am höchsten gelegene 82 Fuß hohe Thurm de la Vela genannt, wo am 2. Jänner 1492 das Banner Kastiliens zum ersten Male wehte; …"
  

Von 711 bis 1492 wurde Granada von den Mauren beherrscht. Im Spanischen Bürgerkrieg wurden Teile Granadas, das bereits im Sommer 1936 von den Franco-Truppen erobert werden konnte, schwer beschädigt. Nach dem Fall der Stadt wüteten die falangistischen Todesschwadronen. 1984 wurden die Alhambra sowie der Generalife-Palast und 1994 das Stadtviertel Albaicín zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt.

"Die Seestadt und Festung Vera-Cruz [Veracruz] in Mexiko", 1862, Öl auf Leinwand, Salzburg Museum, Inv.-Nr. 9063-49
"Die Seestadt und Festung Vera-Cruz [Veracruz] in Mexiko", 1862, Öl auf Leinwand, Salzburg Museum, Inv.-Nr. 9063-49Klicken um Bild zu vergrößern

Veracruz

  

"Vor der Stadt auf der niederen Felseninsel Sacrificios [Isla de Sacrifícios], von den Menschenopfern, welche die alten Mexikaner dort ihren Götzen darbrachten, so genannt, …"
  

In unmittelbarer Nähe zur heutigen Stadt gründete Hernán Cortés am 22. April 1519 die erste spanische Siedlung auf dem amerikanischen Festland. Im Mai 1683 wurde die Stadt von niederländischen Piraten geplündert. So wie im März 1847, während des Mexikanisch-Amerikanischen Kriegs, wurde sie auch im April 1914 von US-Truppen besetzt. 1917 wurde dort die neue mexikanische Verfassung proklamiert.

"Cadix [Cádiz], aufgenommen vom Thurme Tavira [Torre Tavira], Aussicht nach Süden", 1867, Öl auf Leinwand, Salzburg Museum, Inv.-Nr. 5059-49
"Cadix [Cádiz], aufgenommen vom Thurme Tavira [Torre Tavira], Aussicht nach Süden", 1867, Öl auf Leinwand, Salzburg Museum, Inv.-Nr. 5059-49Klicken um Bild zu vergrößern

Cádiz

 

"Die Phönizier, von der Küste Asiens durch die eindringenden Häbräer [!] verdrängt, gingen nach Afrika und landeten von dort an der südlichen Küste Spaniens, wo sie Cadix (1000 Jahre vor Christi Geburt und 347 Jahre vor Rom) gründeten und es Gaddir [Gadir] (Landspitze) nannten."
  

Cádiz, der Hafen der spanischen Silberflotte, wurde im April 1587 von Sir Francis Drake angegriffen, der die im Hafen befindliche spanische Flotte zerstörte. Im Juli 1596 eroberte und plünderte der englische Admiral Earl Charles Howard die Stadt selbst. Im August 1936 kamen per Schiff die ersten Flugzeuge samt Mannschaften aus Hitler-Deutschland – für den Transport von Francos Soldaten von Afrika nach Spanien – an.

 

"Baracoa auf Cuba in Westindien", 1854, Öl auf Leinwand, Salzburg Museum, Inv.-Nr. 9054-49
"Baracoa auf Cuba in Westindien", 1854, Öl auf Leinwand, Salzburg Museum, Inv.-Nr. 9054-49Klicken um Bild zu vergrößern

Baracoa

  

"… die beiden Buchten werden durch Batterien beherrscht. Links ist ein englisches Linienschiff eben im Begriffe Anker zu werfen, rechts segelt eine amerikanische Fregatte."
  

Am 15. August 1511 wurde die Stadt Baracoa vom ersten spanischen Gouverneur gegründet. Nur bis 1515 war sie die Hauptstadt Kubas. Erst durch die Errichtung einer Bergstraße wurde die Stadt in den 1960er-Jahren an das kubanische Straßennetz angeschlossen. Das angrenzende Nipe-Sagua-Baracoa-Gebirge ist Teil des Alejandro de Humboldt-Nationalparks und gilt als eine sehr schützenswerte Region.

"Aussicht aus Ryders Hotel in West-Point am Hudson-Fluß in den Vereinigten Staaten", 1853, Öl auf Leinwand, Salzburg Museum, Inv.-Nr. 9065-49
"Aussicht aus Ryders Hotel in West-Point am Hudson-Fluß in den Vereinigten Staaten", 1853, Öl auf Leinwand, Salzburg Museum, Inv.-Nr. 9065-49Klicken um Bild zu vergrößern

West Point

  

"In der ersten Periode [des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges] wurde West-Point ein Platz von Bedeutung. Es wurden an mehreren Punkten Festungswerke errichtet, wovon noch einige existieren."
  

George Washington ließ in West Point das erste Fort errichten. 1802 wurde es in eine Militärakademie umgewandelt. Seit 1968 unterrichten Frauen an der Militärakademie West Point, und seit 1976 werden nicht nur Männer, sondern auch Frauen für den Dienst als Offiziere in der US-Armee ausgebildet. Die verpflichtende Ehelosigkeit gilt noch heute für die rund 4.000 Studenten während der vierjährigen Ausbildung.

"Aussicht von der höchsten Spitze des Felsens von Gibraltar in Spanien", 1869, Öl auf Leinwand, Salzburg Museum, Inv.-Nr. 9045-49
"Aussicht von der höchsten Spitze des Felsens von Gibraltar in Spanien", 1869, Öl auf Leinwand, Salzburg Museum, Inv.-Nr. 9045-49Klicken um Bild zu vergrößern

Gibraltar

  

"Nun trägt dieser Fels den Namen seines Eroberers Gebel Tarik (der Berg des Tarik) [Tarik eroberte das Westgotenreich 712; Gibraltar] den 30. April 711."
  

Im Zuge des Holländischen Unabhängigkeitskriegs (auch: Spanisch-Niederländischer Krieg) zerstörte am 25. April 1607 die niederländische die spanische Flotte in der Bucht von Gibraltar. Seit der Eroberung Gibraltars am 4. August 1704 im Zuge des Spanischen Erbfolgekriegs wird der Felsen von England beherrscht. Wie im Zweiten Weltkrieg war der Hafen auch im Falkland- und im Golfkrieg ein wichtiger Flottenstützpunkt.

"Ansichten von Moskau mit dem Kreml", 1860/70, Öl auf Leinwand, Salzburg Museum, Inv.-Nr. 9047-49
"Ansichten von Moskau mit dem Kreml", 1860/70, Öl auf Leinwand, Salzburg Museum, Inv.-Nr. 9047-49Klicken um Bild zu vergrößern

Moskau

  

"Napoleon I. zog am 17. September 1812 in die von ihren Bewohnern verlassene Stadt, schon in der ersten Nacht brach das Feuer aus, welches ihn zwang, seinen unheilsvollen Rückzug anzutreten."
  

Von 1712 bis 1918 war nicht Moskau, sondern St. Petersburg die russische Hauptstadt. Im September 1812 erreichte Napoleons Armee die Stadt und besetzte sie für wenige Wochen. Im Zuge der Russischen Revolutionen von 1905 und 1917 kam es auch in Moskau zu Ausschreitungen und Kämpfen. Ab Mitte 1941 wurde die Stadt durch die deutsche Luftwaffe bombardiert; die deutschen Eroberungsversuche schlugen jedoch fehl.

"Aussicht vom Mon[t]serrat in Catalonien", 1868, Öl auf Leinwand, Salzburg Museum, Inv.-Nr. 9016-49
"Aussicht vom Mon[t]serrat in Catalonien", 1868, Öl auf Leinwand, Salzburg Museum, Inv.-Nr. 9016-49Klicken um Bild zu vergrößern

Montserrat

  

"Im französischen Kriege 1808 wurde das Kloster geplündert und in Brand gesteckt."
  

Im 11. Jahrhundert war die Benediktinerabtei gegründet worden, die 1811 von Napoleons Truppen weitgehend zerstört wurde. Von 1945 bis 1947 wurde sie saniert und ausgebaut – sie war und ist ein Ort des katalonischen Nationalgefühls. 1970 versammelten sich hunderte Künstler und Intellektuelle, so auch Joan Miró, in der Abtei und protestierten gegen die Todesstrafe und die Franco-Diktatur.

"Sarajevo, Hauptstadt von Bosnien, von der Zitadelle aus aufgenommen", 1893, Öl auf Leinwand, Salzburg Museum, Inv.-Nr. 9030-49
"Sarajevo, Hauptstadt von Bosnien, von der Zitadelle aus aufgenommen", 1893, Öl auf Leinwand, Salzburg Museum, Inv.-Nr. 9030-49Klicken um Bild zu vergrößern

Sarajevo

  

"Die Stadt hat 28.000 Einwohner, größtentheils Mohamedaner, außerdem Serben, Griechen, Juden und eingewanderte Österreicher und Deutsche, nebst einer großen Garnison."
  

1908 annektierte Österreich-Ungarn das seit 1878 besetzte Bosnien-Herzegowina. Am 28. Juni 1914 wurden der österreichische Thronfolger Franz Ferdinand und seine Frau in Sarajevo von einem Attentäter erschossen – dies war ein Mitgrund für den Beginn des Ersten Weltkriegs. Im Zuge der von 1992 bis 1995 andauernden Belagerung Sarajevos durch die bosnisch-serbische Armee wurde u. a. die Nationalbibliothek zerstört.

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