Erich Landgrebe (1908-1979)

Erich Landgrebe, Wachauer Impressionen
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Erich Landgrebe, Ölbäume in Griechenland
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Erich Landgrebe, Vorfrühling im Wald
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Maler und Schriftsteller

 

Der Dichter

Der Malerdichter Erich Landgrebe veröffentlicht neben seinem malerischen Werk Romane, Erzählungen, Kurzprosa, Kinderbücher und Reiseberichte. Er schreibt Hörspiele und Feuilletons und übersetzt aus dem Englischen und Französischen. Als Doppelbegabung verfasst er Biografien über Vincent van Gogh und Paul Gauguin.

Hans Weigel und Viktor Matejka holen Landgrebe, der seine aktive Mitwirkung am Nationalsozialismus als schrecklichen Irrtum erkannt und bedauert hat, in die Nachkriegsliteratur herein. Landgrebe ist u. a. mit Hermann Hesse, Heinrich Böll, Heimito von Doderer und Alfred Kubin befreundet, ebenso mit jüngeren Autoren wie Herbert Rosendorfer und Werner Schneyder. Als Österreich-Lektor des Sigbert Mohn Verlags (Gütersloh) entdeckt er Marlen Haushofer, weiters verhilft er österreichischen Autoren und Autorinnen zu literarischen Verdienstmöglichkeiten, unter ihnen Gerhard Fritsch, Herbert Eisenreich, Gerhard Amanshauser und Walter Kappacher. Viele Jahre ist Landgrebe Juror bei der Österreichischen Jugendkulturwoche und nimmt seit 1971 regelmäßig an den Rauriser Literaturtagen teil. 1972 gibt er die Anthologie Dichtung aus Salzburg heraus.

Erich Landgrebe ist ein erfolgreicher Erzähler der österreichischen Nachkriegsliteratur. In der Kurzprosa orientiert er sich an der amerikanischen Literatur, z. B. in Rückkehr ins Paradies. In den späten Lebensjahren wendet er sich mehr dem Malen zu. Den literarischen Nachlass Erich Landgrebes bewahrt die Stiftung Salzburger Literaturarchiv.

 

Der Aquarellist

Der Wald als kontemplativer Rückzugsort, der Baum als Metapher für das menschliche Dasein als Einzel- und Gruppenwesen bestimmen über weite Strecken und immer ausschließlicher das malerische Schaffen von Erich Landgrebe. Er bewegt sich dabei weg von der gefälligen Sicht der Landschaft, von der konventionellen Form des von ihm bevorzugten Aquarells. Die flüchtige Impression wird zum Medium existenzieller Bedrohung. Dass der Fortschritt der Zivilisation stets mit der Vernichtung unersetzbaren Lebensraums, mit schwindender Naturbeziehung erkauft wird, ist das eigentliche Thema.

Die latente Düsterkeit lässt es spüren, dass diese Idyllen am Rand der Katastrophe angesiedelt sind. Besonders deutlich wird die anklägerische Tendenz in den auf einen fast brutalen Schwarz-Weiß-Kontrast reduzierten Blättern aus den 1970er Jahren. Das Motiv der kahlen Stämme wird zu abstrakten Bildmustern verknappt, die das damals geprägte Schlagwort "Waldsterben" mit kaum überbietbarer Eindringlichkeit illustrieren.

 

>>> Biografie Erich Landgrebe

>>> Ausstellungsraum Landgrebe

  

Salzburg Museum | Neue Residenz

Salzburg persönlich

4. Juli 2008 bis 1. März 2009 

 

Kurator: Dr. Nikolaus Schaffer

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