Palais Küenburg und Kollegienkirche
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Stifter:
Dkfm. Christoph
Graf Küenburg
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Vom Palais Küenburg ist auf dem Sattler-Panorama das lange
Grabendach zu erkennen. Die Fassade zur Sigmund-Haffner-Gasse
wird weitgehend von der Franziskanerkirche verdeckt. Dahinter erhebt
sich mächtig die Kollegienkirche, eines der wichtigsten Bauwerke von
Johann Bernhard Fischer von Erlach.

 

Von allen ehemaligen Adelspalästen in der Stadt Salzburg befindet sich als einziges das Palais Küenburg (auch Langenhof genannt) zwischen Sigmund-Haffner-Gasse und Wiener-Philharmoniker-Gasse noch in Privatbesitz. Dkfm. Christoph Graf Küenburg ist der neunte Besitzer in ununterbrochener Reihenfolge aus der traditionsreichen Familie Küenburg, die im 16. und 17. Jahrhundert mit Michael (1554-1560), Georg (Koadjutor 1580-1586, Erzbischof 1586-1587) und Kardinal Max Gandolf von Küenburg (1668-1687) gleich drei Salzburger Erzbischöfe stellte.

1674 bis 1676 kaufte Johann Josef von Küenburg in der ehemaligen Kirchgasse (heute Sigmund-Haffner-Gasse ) drei Häuser, nämlich den "Kuchler-Hof" (später des "Langen Hof" genannt, weil Erzbischof Kardinal Matthäus Lang um 1525 Besitzer war ), das "Stiftpredigerhaus" und die "Prandtauerbehausung" und ließ an ihrer Stelle ein Palais mit großzügigem Innenhof errichten. Kaum war das Palais fertiggestellt, begann Erzbischof Johann Ernst Graf Thun mit dem Bau der Kollegienkirche für die Universität nach Plänen von Johann Bernhard Fischer von Erlach. Alle Beschwerden der Familie Küenburg gegen die daraus resultierenden Beeinträchtigungen wischte der Erzbischof vom Tisch.

Als späte Genugtuung hat jetzt Christoph Graf Küenburg nicht nur sein Palais, sondern auch die seinerzeit umstrittene Kirche auf dem Sattler-Panorama als Stifter "in Besitz" genommen. Er ist mit der "Trutzkirche", wie sie in der Familie Küenburg noch immer genannt wird, längst versöhnt und ein Bewunderer der Baukunst des Johann Bernhard Fischer von Erlach.

Im eigenen Palais bemüht sich Graf Küenburg besonders um die Erhaltung der historischen Bausubstanz. Ein Prunkstück stellt der in der Einfahrt aufgestellte romanische Löwe dar, der aus dem unter Erzbischof Wolf Dietrich abgetragenen romanischen Dom stammt. Die weitläufigen prachtvollen Räumlichkeiten werden seit langer Zeit durch verschiedene Institutionen genutzt. So war das Palais im 19. Jahrhundert lange Zeit Heimstatt des Vereins "Museum", der im kulturellen und gesellschaftlichen Leben Salzburg eine große Rolle spielte, ist heute Sitz der "Internationalen Salzburg Association" und Ort für internationale Begegnungen, Ausstellungen und Konzerte.