1920 Am 20. Januar
wird Federico Fellini in Rimini geboren. Seine Mutter, die Römerin
Ida Barbiani, ist von zuhause weggelaufen und hat Fellinis Vater,
Urbano, gegen den Willen ihrer Eltern geheiratet. Mit fünf besucht
Federico die Primarschule bei den Schwestern von San Vincenzo.
Schwarzgekleidete, bedrohlich wirkende Schwestern tauchen in einigen
seiner Filme auf.
1927 Nach einer
Zirkusvorstellung versucht der kleine Fellini, mit der Truppe
durchzubrennen. Seine Lieblingsbeschäftigung ist Zeichnen, auf
alles, was ihm unter die Finger gerät.
1930 Der Tonfilm
erreicht auch Rimini und begeistert den jungen Träumer.
1936 Erste Liebe
mit einer 14-jährigen Nachbarin. Kurze gemeinsame Flucht mit der
Eisenbahn. Erste publizierte Karikaturen von jungen „Balillas“
(vergleichbar der deutschen Hitler-Jugend) und Porträts berühmter
Schauspieler für das Stadtkino. Mit seinem Freund Demos Bonini
gründet er das „FEBO Porträtatelier”. Nach der Matura schreibt und
zeichnet er für die florentinische satirische Wochenzeitung „420”
unter dem Pseudonym „Fellas“.
1939 Übersiedlung
nach Rom. Dort schreibt und zeichnet er wieder für eine satirische
Zeitung, „Marc’Aurelio”. Er fängt auch seine Arbeit beim Rundfunk
an. Schon ein Jahr später macht er seine ersten Erfahrungen als
Drehbuchautor.
1943 Begegnung mit
einer jungen Schauspielerin namens Giulia Masina. Die beiden
heiraten kurz darauf im Hause eines Priesters (aufgrund der
kriegsbedingten Umstände). Er schafft die Flucht aus einem
Deportationslastwagen. Nach der Befreiung Roms porträtiert Fellini
amerikanische Soldaten in seinem neugegründeten „Funny Face
Shop”.
1944 Beginn
seiner Mitarbeit als Drehbuchautor bei Roberto Rossellini: Roma
città aperta und Paisà
. Diese gehören zu den schönsten Filmen des
italienischen Neorealismus.
1951 Mit Alberto
Lattuada teilt er die Regie zu Luci del varietà und dreht
seine ersten eigenen Streifen: Lo sceicco bianco (1952) und
I vitelloni (1953).
1954 Gleich der
dritte Film, La strada, wird ein Welterfolg, ausgezeichnet
mit einem Oscar, dem ersten von insgesamt fünf. Es folgen Il
bidone (1955) und Le notti di Cabiria (1956).
1959 La
dolce vita: wieder ein Welterfolg, für den er die Goldene Palme
in Cannes entgegennimmt. Der Film wird eine Art Markenzeichen für
die rebellischen Sechzigerjahre. 1961 dreht er eine der vier
Episoden für Boccaccio ’70
.
1962 8½
(oder in Buchstaben Otto e mezzo) wird wieder ein
Oscar-Film. Er erregt auf der ganzen Welt heftige Diskussionen über
seine unkonventionellen künstlerischen Aussagen. Giulietta degli
spiriti (1965), noch einmal ein Film, maßgeschneidert für die
Masina. 1966 Er schreibt Il viaggio di G. Mastorna, der nie
realisiert werden wird. Satyricon (1969), I clown
(1970) und Roma (1972) erzeugen kein besonderes
Echo, weder bei der Presse noch beim Publikum.
1973 Amarcord
bringt ihm den vierten Oscar. Am selben Abend erhält Nino Rota auch
seinen schon lang verdienten Oscar für die Filmmusik zu Der Pate
II
.
1976 Es entsteht
wieder eine Aufsehen erregende Arbeit: Il Casanova di Federico
Fellini
. Der Film hat aber, außer in Japan, keinen Erfolg beim
Publikum.
1978 In
lediglich vier Wochen wird Prova d’orchestra
gedreht, eine Arbeit für das
Fernsehen. Nino Rota schreibt die Musik und stirbt unerwartet kurz
nach den Endarbeiten (10. April 1979).
1980 La città
delle donne wird in Cannes nicht gut aufgenommen. Im Verlag Einaudi
erscheint Fare un film (Einen Film machen
), eine kleine
Autobiografie von Fellini.
1983 In dem Film
Il tassinaro, gedreht vom Freund Alberto Sordi, spielt
Fellini in einer kleinen Episode sich selbst. In Venedig wird E
la nave va gezeigt. Es folgen Ginger e Fred (1985) mit
Giulietta Masina und Marcello Mastroianni, und La voce della
luna
(1990).
1993 Am 31. Oktober
stirbt der Maestro in Rom an einem Gehirnschlag, Giulietta folgt ihm
fünf Monate später. |