Mode um 1900


 


 


 

Nachmittagskleid, 1909. SMCA, Inv.-Nr. 346/41
Lyoner Seide, Maschinspitze, Voilekragen mit Applikationen in Samt und Markasit

 

Um die Jahrhundertwende befreiten sich die Damen allmählich vom Korsett, das die Figur zwar betonte, die Bewegungsfreiheit jedoch einschränkte und der Gesundheit nicht zuträglich war.

Die neue, revolutionäre Linie des sackartigen "Reformkleides" verzichtete auf jegliche Stütze oder Formung des weiblichen Körpers, konnte sich jedoch nicht durchsetzen. Neben weiblichen Damenkleidern mit weitem, lose fallendem Rock, blusigem Oberteil mit versteiftem Stehkragen und vielen verschiedenen Stoffen und Mustern entwickelte der Pariser Modezeichner und Couturier Paul Poiret in seinen schmalen, fließenden Kleidern gänzlich ohne Korsett, aber in kostbaren Stoffen mit Stickereien und golddurchwirkten Schleiern eine sehr weibliche Linie.