 Stoffpuppe mit Turmkrippe, Polen, um 1970
 Prägeholz-Krippenfiguren, Deutschland, um 1900
 Krippe, Klosterneuburg, um 1946
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 Krippe im Getreidekasten, Berchtesgaden, 1956
 Rauschgoldengel, Nürnberg, vor 1938
 Lehmmanderl-Krippe, V. Schufinsky, um 1920
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Dass Spielzeug mit Weihnachten in einem engen, ja
unauflöslichen Verhältnis steht, leuchtet jedem Menschen in
unserem Kulturkreis ein. Das zentrale Fest am Ende jeden
Jahres ist seit Hunderten von Jahren mit dem Brauch
zusammengegangen, innerhalb der Familie vor allem die Kinder
zu beschenken und so für staunende, freudestrahlende Augen zu
sorgen. Weihnachten wird in der Biographie jedes einzelnen
Menschen zu einem bedeutsamen inneren Ort, dessen Existenz
meist ein Leben lang Bestand hat - auch dadurch, dass er am
Jahresende schon ein Vorfest zur "Geburt" des neuen Jahres und
damit lichtvolles Symbol für Veränderung, Hoffnung ist.
Das Spielzeugmuseum beherbergt eine große Zahl an
Dingen, die während der Weihnachtszeit eine solche Stimmung
erzeugen und aufrecht erhalten helfen, und zum ersten Mal
werden sie in ihrer ganzen Vielfalt zu einer geschlossenen
Ausstellung hingebreitet. Alles, was in der Vergangenheit auf,
über und unter den Gabentischen von Kindern und Erwachsenen zu
finden war, gibt es da zu sehen, zu bestaunen, zu bewundern.
Klein- und Kleinstkrippen, Christbaumschmuck, Nussknacker,
Räuchermänner und -weibchen, weihnachtliche Puppenstuben,
Kleinchristbäume und vieles mehr. In der Ausstellung sind
weihnachtliche Dinge zu sehen, die zumeist weiter
zurückreichen als die Erinnerung seiner Betrachter es vermag.
Die Mehrzahl stammt aus der Zeit der Wende vom 19. zum
20. Jahrhundert. Doch auch viele der jüngeren und in heutigen
Tagen hergestellte Objekte entstammen ihrem Stile nach dieser
Zeit; denn gerade im Holzspielzeug ist der Wandel gering, die
Tradition groß, und eben weil Weihnachten stets eine der
Erinnerung, der Vergangenheit sich hinneigende Eigenschaft
hat, wird als besonders weihnachtlich empfunden, was genau
nicht modern und angefüllt vom Zeitgeist ist, was sich der
Form und dem Charakter nach als beständig behauptet in unserer
Zeit.
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