Die Fresken von
Saalfelden-Wiesersberg


Eine archäologische Sensation
 


Präsentation im SMCA-Haupthaus
1. 4.  bis 31. 8. 2003
  


Rekonstruierte Gesamtansicht. 

 

 

Personifikation eines Windes; im Haar sind Flügel zu erkennen.

1985 und 1989 führten der Landesarchäologe Dr. Fritz Moosleitner und seine Mitarbeiterin Eva Maria Feldinger im Haus Nr. 56 in Saalfelden-Wiesersberg (KG Lenzing) archäologische Rettungsgrabungen durch. Bereits im Vorfeld hatte sich herausgestellt, dass es sich um Teile eines römischen Gebäudes handeln muss.

Die Archäologen deckten Teile einer Landvilla (villa rustica) aus dem 2.-3. Jahrhundert n. Chr. auf und brachten 1989 Reste einer römischen Deckenmalerei ans Tageslicht. Es wurde sehr schnell deutlich, dass es sich um bedeutende Fragmente exzellent erhaltener und besonders qualitätsvoller römischer Fresken handelt.


Ihre über Österreich hinausgehende kulturthistorische Bedeutung liegt darin, dass nur einige wenige Beispiele römischer Deckenmalereien aus der Antike unzerstört geblieben sind. Die Decke von Saalfelden – Wiesersberg zählt dabei sicher zu den am besten konservierten Exemplaren. Die Decke zeigt auf der erhaltenen Fläche, die ursprünglich circa 25 qm umfasst haben muss, Darstellungen der vier Winde in den Ecken, Szenen aus dem Aktaionmythos (Aktaion beobachtet die Göttin Diana beim Bad. Zur Bestrafung des Frevels wird er in einen Hirsch verwandelt und von den eigenen Hunden zerfleischt) und Jagdbilder (Raubtiere mit Beute).

Auf Initiative des Pinzgauer Heimatmuseums Schloss Ritzen und durch Aufbringung von rund € 72.000 seitens der Gemeinde Saalfelden ist es möglich geworden, dass die Salzburger Restauratorin Amelie aus der Schmitten die Wandmalereien nach modernstem Stand der Restaurierungswissenschaft konservieren und Dr. Barbara Tober, Universität Salzburg Institut für Klassische Archäologie, die wissenschaftliche Bearbeitung durchführen konnten. Damit ist es gelungen, die römischen Fresken aus Saalfelden-Wiesersberg im Haupthaus des Salzburger Museums Carolino Augusteum vom 1. April bis 31. August 2003 erstmals der Öffentlichkeit vorzustellen.
    
 
Gesamtansicht


Der Jäger Aktaion wird in einen Hirschen verwandelt und von seinen eigenen Hunden zerfleischt.


Personifikation eines Windes (Detail).