Josef Zenzmaier
Biografie 

  

 Ausstellung J. Zenzmaier 

 Lebensdaten J. Zenzmaier

 Werke von J. Zenzmaier

 


 

Prof. Josef Zenzmaier

Josef Zenzmaier wurde 1933 in Kuchl/Salzburg geboren, besucht später die Fachschule Für Holz- Stein- und Metallbearbeitung in Hallein und absolviert eine Steinmetzlehre. Gerade in der Zeit des Nationalsozialismus wendet sich Zenzmaier der christlichen Religion und der Kirche zu, deren religiöse Feste im Jahreskreis ihn prägen und deren Themen aus altem und Neuen Testament ihn zeitlebens begleiten.

1951, während des Besuchs der in diesem Jahr gegründeten Sommerakademie für bildenden Kunst lernt er Oskar Kokoschka kennen, dessen Weltbild starken Einfluss auf ihn ausübt. Später besucht er die Klasse des italienischen Bildhauers Giacomo Manzù und wird in den späten 50er Jahren sein Assistent an der Sommerakademie und Mitarbeiter in dessen Werkstatt und Gießerei in Mailand. Manzù ist im künstlerisches Vorbild, technischer Lehrmeister und Freund, der ihm mit der Technik des Wachsausschmelzverfahrens vertraut macht.

 
Büste Clemens Holzmeister, 1981

1951 entsteht Zenzmaiers erstes Auftragswerk einer Madonna für ein Privathaus in Kuchl, einige Jahre später schuf er in der Pfarrkirche in Golling eine Marmorkanzel mit den Evangelistensymbolen. Neben den zahlreichen Portraits, den Tierfiguren und Frauendarstellungen bleibt Zenzmaiers Schwerpunkt die religiöse Thematik, die Kirche wird zu einem der wichtigsten Auftraggeber. Es entstehen zahlreiche Altaraufbauten und -ausstattungen, beispielsweise in Golling, Salzburg-Lehen oder in Plainfeld, jedoch auch in anderen Orten der Diözese wie in Going oder in Schwoich in Tirol. Dabei fertigt er nicht nur skulpturale Werke, sondern auch Tabernakel, Taufbecken, Taufgeschirre bis hin zu den Bronzetoren und Türgriffen dieser Sakralräume.

Als eines seiner Hauptwerke gilt die Figur des Virgils, der die Eingangshalle des nach Plänen von Wilhelm Holzbauer errichteten Bildungshauses St. Virgil in Salzburg-Aigen dominiert. Trotz der gigantischen Dimensionen verliert der wie eine zarte Epidermis aufgebaute Körper, den Zenzmaier von innen nach außen und vice versa bearbeitet und aufbricht, jegliche Schwere, das Schreiten des Heiligen wird zu einem leichtfüßigen, fast überirdischem Schweben. Die letzten Jahre begleitet und beschäftigt ihn - neben verschiedenen öffentlichen und privaten Aufträgen - die Figur des Paracelsus, den er für die Naturwissenschaftliche Fakultät in Salzburg Feisaal schafft; eine Figur und ein Thema der bzw. dem sich Zenzmaier in langjähriger intensiver Auseinandersetzung annähert: eine Form und eine Struktur, die er findet und verwirft, ein Ausdruck von früherem Pathos, der sich inzwischen zu einer inneren Spannung verändert hat, der Renaissancemensch Paracelsus, dessen neugieriger Forscherdrang sich sowohl im Aufbrechen der Oberfläche, einem Aufbrechen früherer Denkstrukturen, als auch im Schreiten, einem geistigen Vorwärtsschreiten zeigt.

Mag. Peter Husty


Stehendes Mädchen (Tänzerin),
Stadtgemeinde Zell am See
 


Denkmal Erwin Ringel (Wien)