Federico Fellini - Nino Rota
Eine Hommage

Sonderausstellung im Haupthaus, Museumsplatz 1

2. April bis 20. Juni 2004

 Biografie Federico Fellini

 Biografie Nino Rota

 Il Casanova (1976) 

 Begleitprogramm 

Dem großen Regisseur Federico Fellini und dem Komponisten Nino Rota, der die Musik zu zahlreichen von Fellinis Filmen komponiert hat, eine Ausstellung zu widmen, heißt, das perfekte Zusammenspiel zwischen der filmischen Handlung und der dazu exakt abgestimmten musikalischen Dramaturgie und Inszenierung aufzuzeigen. Der Schweizer Dirigent und Komponist Graziano Mandozzi und Lotte Schwarz zeigen aus ihrer Sammlung im SMCA zahlreiche Objekte, die die enge Zusammenarbeit von Federico Fellini und Nino Rota beleuchten: Notenblätter, Kompositionsskizzen, Autographen, Kostüm- und Ausstattungsentwürfe, Zeichnungen, Fotos, Plakate mit Ankündigungen berühmter Filme sowie auch Originalkostüme und -masken aus Fellinis 1976 entstandenem Film „Casanova“. In der Ausstellung werden dem Besucher die Lebenswege der beiden Künstler zunächst vorgestellt. Bereits in jungen Jahren kristallisieren sich sowohl bei Fellini als auch bei Rota die Begabungen heraus. Während der spätere Filmemacher unentwegt zeichnet und sich anfangs als Karikaturist betätigt, komponiert Rota schon in sehr jungen Jahren zahlreiche große Werke. Ab den frühen 50er Jahren des 20. Jahrhunderts produziert Fellini Filme, teilweise gemeinsam mit seiner Ehefrau Giulietta Masina. La strada (1954) ist erst sein dritter Film, doch er wird zum Welterfolg und mit dem Oskar ausgezeichnet. Nino Rota hat schon mehr als sechzig Filme vertont, bevor er Fellini trifft. Gemeinsam drehen sie Meisterwerke, bei denen Visuelles und Akustisches zu trennen, undenkbar wäre: La strada, Le notti di Cabiria, La dolce vita, Otto e mezzo, Amarcord, Casanova .

Besonderes Augenmerk richtet die Ausstellung auf den Film Casanova. Die präsentierten Objekte verdeutlichen den Produktionsablauf des Filmes. Von der Anfangsidee einer Szene oder eines Kostüms, die Fellini durch Skizzen schnell zu Papier brachte, bis hin zum Szenenfoto aus dem Film, die Arbeit der Bühnen- und Kostümbildner und die fertige Maske oder das geschneiderte Originalkostüm aus Cinecittà. Film-Ausschnitte aus Casanova ergänzen und vertiefen die Aussagen der ausgestellten Objekte.

Original-Plakate der sechzehn gemeinsamen Arbeiten von Fellini und Rota geben einen beeindruckenden Einblick in das umfassende Werk der beiden großen Italiener.

Wie eng das Zusammenspiel von Film und Musik verknüpft ist, zeigt ein Filmausschnitt aus einem von Fellinis Filmen, der mit der originalen Musik von Nino Rota gekoppelt ist. Im Vergleich dazu wird der gleiche Ausschnitt einmal ohne Musik und dann mit anderen instrumentalen Untermalungen präsentiert. Mittels einer Hörkonsole kann sich der Besucher acht Kompositionen von Nino Rota anhören und sich so einen Eindruck seines musikalischen Schaffens machen.

Verschiedene Institutionen wie das Mozarteum Orchester Salzburg, das Salzburger Filmkulturzentrum DAS KINO und die Junge Philharmonie Salzburg arbeiten bei diesem Projekt mit dem SMCA zusammen und bieten ein Begleitprogramm zur Ausstellung an. Musik und Film ermöglichen hier ein Zusammentreffen gemeinsamer Interessen. Ein Flyer informiert über Konzerte und Filme. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog, der für € 9,90 an der Kassa erhältlich ist.


Zum Sammler Graziano Mandozzi:

Der Dirigent, Komponist und Musikwissenschaftler stammt aus einer Tessiner Musikerfamilie. Nach der Lehrerbildungsanstalt in Locarno besuchte er ab 1960 die Hochschule Mozarteum in Salzburg, wo er u. a. bei Gerhard Wimberger und Cesar Bresgen studierte und 1963 die Kapellmeisterprüfung mit Auszeichnung bestand. Mandozzi war einer der letzten Schüler von Bernhard Paumgartner. Der „Herr Hofrat“ erlaubte ihm sogar, gleich nach Beendigung des Studiums seine ersten Aufnahmen mit der Camerata Academica einzuspielen. Mandozzis Wirkungskreis als Dirigent ist weit gespannt, er hat bisher mehr als 1.500 Opernabende geleitet, Konzerte mit vielfältigem Repertoire, darunter mehrere Uraufführungen, dirigiert und Dutzende von Rundfunk- und Fernsehaufzeichnungen erstellt. Seine Diskographie umfasst rund 20 Aufnahmen. Er komponierte Musik zu etwa 250 Filmen, für das Theater, für Hörspiele, er arbeitete als Ballettkomponist u. a. mit Hans Kresnik, Fernando Arrabal und Heinrich Böll zusammen. Im musikwissenschaftlichen Bereich widmete er viele Jahre der Aufarbeitung und Neubewertung der Werke von Ruggero Leoncavallo und Nino Rota, mit Essays, Artikeln, Konferenzen, Symposien, Festivals und Ausstellungen. Graziano Mandozzi ist Träger wichtiger internationaler Auszeichnungen, darunter der Salzburger „Lilli-Lehmann-Medaille“.

Federico Fellini bei den
Dreharbeiten zu Il Casanova
Nino Rota - der Dirigent Federico Fellini und Nino Rota bei einer Orchesterprobe


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 Rota und Fellini, gezeichnet 
 von Federico Fellini