Am 5. Mai 1945 marschierten die alliierten Streitkräfte ein und befreiten Hallein vom nationalsozialistischen Regime. Nur wenige Tage zuvor nahmen amerikanische Bomber die Stadt ins Visier, um eine mögliche Fluchtbewegung vom Obersalzberg zu unterbinden. Der Krieg war zu Ende, aber die Verunsicherung blieb. Als die französische Panzerdivision den Dürrnberg überquerte, wurde die Bevölkerung vom Kommunisten Karl Nedomlel, der kurze Zeit später auch Bürgermeister wurde, aufgefordert ruhig zu bleiben, die Straßen zu räumen und weiße Tücher an die Fenster zu hängen. Jede Form der Provokation sollte vermieden werden.
Die Sonderausstellung spannt den Bogen von der Eingliederung Österreichs in das „Deutsche Reich“, über den Rüstungsbetrieb „Eugen-Grill-Werke“ bis hin zur ersten Gemeinderatswahl nach 1945. Thema ist auch die Verbindung von Felix Gruber, dem Enkel des Stille-Nacht-Komponisten, zur NSDAP. Er war der erste Standesbeamte in Hallein. Die Behörde wurde im Zuge der sogenannten „Gleichschaltung“ geschaffen, die obligatorische Zivilehe eingeführt und die Matrikenführung den Standesämtern übertragen.