Wunderkammern und Kuriositätenkabinette haben ihren Ursprung in der Spätrenaissance bzw. im Barockzeitalter. Sie waren nicht nur Orte der Repräsentation und Wissenskonservierung, sondern auch Universen, die das große Ganze der Welt im Kleinen widerspiegelten. In ihnen wurde Besonderes und Exotisches aus Natur und Handwerkskunst gesammelt – Objekte mit einzigartiger Geschichte ebenso wie zusammengesetzte Exponate mit erfundener Geschichte.
Besucher*innen können einerseits die Funktion eines Museums – Sammlung, Bewahrung und Forschung – kennenlernen und andererseits das Ergebnis der Museumsarbeit – Vermittlung und Ausstellung – direkt in der Wunderkammer erleben.
Sarah Oswald, Kuratorin
Im Spielzeug Museum ist eine Wunderkammer der besonderen Art entstanden – eine Wunderkammer der Spielzeuge. Allerhand Kuriositäten, Spielsachen aus aller Welt, Miniaturen, Puppen und noch viel mehr aus der Sammlung des Museums werden in Wunderkammer-Manier aneinandergereiht, in Verbindung gesetzt, nach Größe, Farbe und Materialität geordnet und in einer großen Redundanz den Kindern präsentiert. In bekannter Tradition des Spielzeug Museum gibt es auch Raum für die Sammler-, Forscher-, Entdecker-, Kunst- und Erfindertätigkeit der Kinder.